Steinbilder IV - Gesteine, Mineralien und Fossilien im Stadtgebiet von Pforzheim und im Enzkeis: Fortsetzung der alphabetischen Liste, die bei Steinbilder III beginnt:

 

Oberer Geröllsandstein 1: Die schroffen Felsen im Enz-, Nagold- und Würmtal zeigen den Oberen Geröllsandstein. Er ist kieselig gebunden = die Sandkörner sind Quarzkörner, die durch Quarz zementiert sind. Das macht das Gestein sehr hart und witterungsbeständig, was die großen und groben Felsgebilde aus umgebendem weicherem Gestein herausmodelliert hat. Über weicherem Gestein brechen sie ab, stürzen hinunter und bedecken wild die Hänge. - Oberer Mittlerer Buntsandstein, auch: Oberer Geröllhorizont oder Hauptkonglomeratsandstein.

Oberer Geröllsandstein 2: Ein typisches Fels-stück, im Bild oben von einem Fels abgeschlagen. Die kleineren Gesteinsteile erscheinen grau, die eingelagerten größeren Quarzgerölle sind weiß und herausmodelliert.

Oberer Geröllsandstein 3: Das Handstück von oben ist auf der Innenseite bunt: Es gibt gelbliche Stellen durch Limonit, schwarze Flecken durch Manganoxid, braune Toneinlagerungen, viele rosafarbene Sandkörner mit ihrer Hämatithaut und weiße Quarzgerölle. Eisen, Mangan, Ton verwittern schneller als der härtere Quarz. Die Sandkörner und die Quarzgerölle bestehen beide aus Quarz. Bei der Verwitterung schwinden die kleinen Quarz-Sand-Körner schneller dahin als die großen Quarzgerölle. Die Kleinen verschwinden, die Großen nehmen an Masse ab, bleiben aber erhalten und werden herausmodelliert. Oder sie fallen aus dem Gestein heraus und hinterlassen ein Loch:

Oberer Geröllsandstein 4: Der löchrige Sandstein mit den weißen Quarzgeröllen wird wegen seiner Härte gern als Parkverhinderungs-stein auf den Rand von Grünflächen gelegt.

Ooide, Oolith, oolithischer Hornstein: Wörter mit einer griechischen Wurzel: oon - Ei, ooeides - eiförmig, lithos - Stein. Der abgebildete Hornstein ist ein Eierstein, ein Stein mit eiförmigen Gebil-den. - Niefern, Großer Kesselweg; Mittlerer Muschelkalk.

Oolithischer Trochitenkalk 1: mit Trochiten (Seelilienstielgliedern) und Ooiden (eiförmigen Einlagerungen) im Gestein. - Friolzheim, Betzen-

löchle; Oberer Muschelkalk.

Oolithischer Trochitenkalk 2: Aufnahme unter dem Mikroskop, 20-fache Vergrößerung der Ooide, von denen manche durch Eisen rostig-gelb verfärbt sind.

Ortsteinbildung, Orterde: Mitten im Hauptbunt-sandstein taucht eine Gesteinsschicht auf, die gelbbraun bis orangefarben ist, sandig-lehmig, mit eingebackenen Sandsteinchen (B). - Eyachbrücke, Hänge von Eyach und Enz.

Quarzkristalle auf einem Hornstein: Niefern, Großer Kesselweg; Mittlerer Muschelkalk.

Stinkkalk: Werden die Kalksteinchen mit dem groben Schmiergelpapier, auf dem sie liegen, bearbeitet, dann ist feiner Fäkaliengeruch wahr-nehmbar. - Wurmberg, südliche Äcker; im unteren Mittleren Muschelkalk eine kleine Kalksteinbank.

Stinkquarz: Er hat seine eigene Seite unter  "Pforzheimer Stinkquarz".

Stubensandstein: ein heller Sandstein. - Sternenfels; Mittlerer Keuper. (Mehr dazu unter Keupergestein 1-5.)

Stylolithen, Säulenstein: Kalksteine mit parallen und gezackten Strukturen (griechische Wurzel: stylos - Säule, lithos - Stein). -  Mönsheim, Buigen; Oberer Muschelkalk.

Stylolithen, Säulenstein: Kalkgestein mit gezackter Struktur. - Pforzheim, Westtangente, Grünbrücke; Oberer Muschelkalk.

Stylolithen, Säulenstein: Kalkstein-Dolomit-stein  mit Parallelstruktur; das Gelbliche ist teilweise dolomitisch, teilweise verlehmt, das Weiße ist Calcit. - Pforzheim, Westtangente; oberster Mittlerer Muschelkalk.

Terebratel 1: fossiler Armfüßer, mit Stielloch; Name  "Coenothyris vulgaris". -  Niefern-Vorort; Oberer Muschenkalk. Häufig in verschiedenen Schichten des Muschelkalks zu finden.

Terebratel 2: fossiler Armfüßer, mit Stielloch; Name "Coenothyris cycloides"; sie ist kleiner und runder als "Coenoythris vulgaris". - Mönsheim, Buigen. Selten im Oberen Muschelkalk zu finden.

Terebratelbank: viele Exemplare dicht an dicht; fossile Armfüßer im Kalkstein. - Niefern-Vorort, Lattenwald; Oberer Muschelkalk.

Trigonodusdolomit: ein sehr hartes, kristallines Gestein. - Iptingen, Wart; Oberer Muschelkalk.

Urenzgeröll 1: tertiärer Höhenschotter, die Kiesel, das Geröll der Ur-Enz. - Mühlacker-Enzberg, Enztalhang; die Gerölle stammen aus dem Mittleren Buntsandstein des Schwarzwaldes, von der Enz einst abgetragen, mitgeschleppt und zum Geröll gerundet.

Urenzgeröll 2: tertiärer Höhenschotter, Gerölle der Ur-Enz; hier Chalcedon-Knollen aus dem Mittleren Muschelkalk, die in Idar-Oberstein getrommelt wurden. Die Ur-Enz floss im Tertiär noch durch Muschelkalkgebiet im Schwarzwald.

Urenzgeröll 3: tertiärer Höhenschotter, Horn-steine aus dem Mittleren Muschelkalk mit gerundeten Ecken und Kanten; zu geröllrund werden die Hornsteine nicht, weil ihre Quarz-masse einen hohen Härtegrad hat. - Mühlacker-Enzberg, Enztalhänge.