Im Oberen Buntsandstein

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Der Obere Buntsandstein hat zwei Abschnitte: die im Nordschwarzwald um die 40 m mächtige Plattensandstein-Formation und darüber die um die 5 m mächtige Rötton-Formation. Im Übergangsbereich von beiden Formationen kann

man auf einen Buntsandstein mit vielen und mit großen Calcit-Drusen stoßen.

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Plattensandstein:

Die Bezeichnung "Oberer Buntsandstein" passt bei "oberer", denn darüber beginnt der Muschelkalk. Sie passt bei "Sandstein", denn die Sandstein-schichten sind deutlich mächtiger als die Ton- und Mergelschichten, die es auch gibt. Sie passt weniger bei "bunt", denn der Sandstein ist meis-tens rotbraun, gelegentlich grau.

Der Sandstein der Plattensandstein-Formation ist glimmerreich, sein wohl auffälligstes Merkmal. Die Glimmerplättchen geben dem Sandstein im Son-nenlicht einen silbrigen Glanz.

Die Glimmerplättchen liegen flach und dicht an dicht im Sandstein. Führt der Sandstein viel Glimmer, dann folgt eine dünne Schicht auf die nächste. Der Sandstein ist dann dünnschichtig gefügt. Insbesondere in den oberen Lagen kann  dann der Sandstein pappendeckelartig dünn ge-schichtet sein. Die Verwitterung setzt vor allem an den Schichtgrenzen von der Seite her an, so dass der angewitterte Plattensandstein ein treppen-stufenartiges Aussehen bekommt.

Die Glimmerplättchen sorgen bei der Verwitterung dafür, dass der Sandstein ebenplattig verwittert und spaltet. Der Sandstein lässt sich daher mit dem Messer leicht spalten.

Je nach Glimmerführung spaltet der Sandstein dünner oder dicker, aber immer ebenplattig, mit flacher Oberfläche. Die flachen Sandsteinplatten können in Mauern verbaut oder zu Gartenweg-platten oder Treppenstufen werden.                  

 

Da der Plattensandstein ein toniges Bindemittel hat, ist er als Wegplatte oder Treppenstufe  bruchgefährdet, wenn er stark belastet wird. Andererseits macht der Ton diesen Sandstein zu einem weichen Gestein, das für Bildhauerarbeiten taugt.

Die Sandkörner haben im Allgemeinen ein feines Hämatit-Häutchen, das rotbraun ist. Säurehaltiges Wasser kann den Hämatit auflösen. Das Sandkorn = das Quarzkorn wird grau.

Ob grau oder rotbraun, der Plattensandstein ist und bleibt voller Glimmerplättchen. Der Glimmer ist nicht stark mit dem Sandstein verklebt. Die Glimmerplättchen lösen sich schnell. Ein Teil der Sandsteinoberfläche erscheint dann glimmerfrei.

Beim grauen Plattensandstein unten schaut man auf den Sandstein mit seiner flachen Oberfläche und dem silbrig glänzenden Glimmer. Ist der Sandstein in einer Mauer so zu sehen, dann ist er "gegen das Lager" verbaut und anfällig für die Verwitterung. - Beim rotbraunen Plattensandstein oben schaut man von der Seite auf die feinen Schichten des Sandsteins. Wird er so verbaut, ist er in die Mauer "mit dem Lager" eingefügt gut wetterfest.

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Calcit-Drusen im Sandstein:

Unmittelbar unter der Rötton-Formation kann der Plattensandsein löchrig sein. Im rotbraunen Sand-stein sind helle Calcit-Drusen zu sehen.

Fundort: Römerstraße, an der Schranke, Pforzheim.

Es sind auffällig viele Calcit-Drusen im Sandstein.

Sie unterscheiden sich mit ihrer hellgrauen Farbe deutlich vom Sandstein.

Die abgebildete Druse ist 3 cm groß.

Calcitkristalle im Sandstein, Kalziumkarbonat im Siliziumdioxid, CaCO3 im SiO2.

Wird Salzsäure auf die Calcit-Druse geträufelt,

dann reagiert der Calcit heftig auf die Säure. Es bilden sich Gasblasen in der Druse. Der Sandstein reagiert nicht.

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Rötton, Rötmergel:

Das Gestein der Rötton-Formation ist nach wie vor sandig, hat aber jetzt auch tonige, kalkige oder dolomitische Bestandteile. Das Gestein verwittert nicht plattig, sondern unregelmäßig, bröckelig, bröselig. Eine feine Schichtung ist nach wie vor zu erkennen.

Das tonig-mergelige Gestein zeigt eine feine Schichtung. Mit seinen Grün- und Gelbtönen im Braunrot wirkt es bunter als der Plattensand-stein. Der Rötton zerfällt oft in kleinste Stücke.

Fundort: Römerstraße Pforzheim.

Lockerer Rötton aus einer Baugrube nahe der Bushaltestelle Wurmberger Straße, Pforzheim.

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