Mittlerer Muschelkalk 3 -

Dolomitsteine mit... und die Verkieselung

 

Die Dolomitsteine im Mittleren Muschelkalk sind als reines Calcium-Magnesium-Carbonat eher die Ausnahme. Meistens haben sie Begleiter in der Form von Mineralien oder zeigen Spuren von anderen Gesteinen. Es sind eben in den meisten Fällen Dolomitsteine mit ...

Flacher und sehr harter Dolomitstein aus dem Mittleren Muschelkalk: Er hat die typische Farbe, nämlich einen Grauton, in den ein bisschen Gelb hineinspielt. Sein Gewicht entspricht dem Gewicht von neun 1-Euro-Münzen. Es ist ein ziemlich reiner Dolomitstein mit wenigen dünnen Calcit-Einlagerungen. Aber letztendlich ist er auch nur einer der Dolomitsteine mit ...

Der Dolomitstein oben ist hart. Nach ein paar Hammerschlägen wurde er zu diesen Scherben. Sie verraten mit ihren spitzen Ecken und klaren Kanten, dass der Dolomitstein hart ist.

Der Dolomitstein ist härter als ein Kalkstein. Mit einem spitzen Ende am Dolomitstein wurde ein Calcit-Rhomboeder zweimal geritzt. Am roten Pfeil sind die beiden Ritzspuren deutlich zu sehen.

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Dolomitsteine mit Baryt und mit Gewicht

In diese vier gelbgrauen Dolomitsteine ist weißer  Baryt (Schwerspat) eingelagert. Sie stammen aus einer Baugrube für eine Erdgasleitung bei Pforz-heim-Eutingen. Der Verlauf der Erdgasleitung ist heute an gelben Schildern im Gelände zu erkennen.

Das Mineral Baryt oder Schwerspat hat eine hohe Dichte. Wer ein Stück des Minerals in die Hand nimmt, spürt sofort das besondere Gewicht. Schwerspat ist schwer! Wer nur davon liest, spürt natürlich nichts. Wer aber ein paar 1-Euro-Münzen zur Hand hat und in die Hand nimmt, könnte das Gewicht erspüren und erfahren:

In vielen Bildern ist eine 1-Euro-Münze zu sehen. Sie hilft dabei, die Größe eines Steins zu zeigen. Die Münze kann aber auch das Gewicht des Steins verdeutlichen: Dieser Dolomitstein mit Schwer-spat ist so schwer wie die vierzehn 1-Euro-Münzen rechts daneben. Wer zu Hause die 14 Münzen in die Hand nimmt, hält das Gewicht des Dolomitsteins in der Hand! Und stellt dann fest: Ein Dolomitstein mit Baryt ist schwer!

Mit dieser einfachen Waage lässt sich das Gewicht "in Euros angeben". Auf der roten Kerze liegt ein 30 cm langes Lineal. Die Kerze ist unten arretiert, damit sie nicht wegrollt. 15, die Hälfte, liegt auf dem schwarzen Strich. Links ist der Dolomitstein zu sehen, rechts vierzehn 1-Euro-Münzen. Sie halten sich die Waage.- Mancher der folgenden Steine lag ebenfalls auf dieser Waage, damit man etwas über das Gewicht aussagen kann.

Auch dieser graugelbe Dolomitstein enthält viel weißen Baryt (Schwerspat). Die eine 1-Euro-Münze zeigt, wie groß der Stein ist. Und wie schwer ist er?

Auf der Waage musste mit 34 Ein-Euro-Münzen ausbalanciert werden.

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Dolomitsteine mit Eisenverbindungen

Dolomitsteine mit Eisenverbindungen sind nicht Seltenes im Mittleren Muschelkalk. Limonit oder Brauneisenerz ist erdig-pulvrig, gelb, braun oder rostfarben. Tupft man mit dem Finger drauf, ist auf der Fingerspitze das gelbe Pulver. Die roten Flecken sind Hämatit-Spuren. Sie lassen sich nicht abtupfen.- Fundorte: Pforzheim, Westtangente; Wurmberg, südlich der Robert-Britsch-Straße; Birkenfeld, Dammfeld.

Brauneisenerz in Gelb, Orange, Braun; Hämatit mit roten Flecken auf den Dolomitsteinen.

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Dolomitsteine mit Calcit

Die grauen, leicht ockergelben Dolomitsteine sind mit weißem Calcit besetzt.

Calcit auf einem Dolomitstein, der unten gelblich verwittert und oben in Grau.

Dolomitstein mit Calcitdruse

Der Calcit in der Druse hat rhomboedrisch geformte Kristalle.

Dolomitstein mit Calcitduse

Die Calcit-Kristalle in der Druse haben eine skalenoedrische Form.

Eine Calcitdruse mit weißem Calcit überrascht in einem mit dem Hammer zerschlagenen Dolomit-stein aus den mittleren Lagen des Mittleren Muschelkalks. Dieser Calcit phosphorisiert bei UV-Licht. Wird die UV-Lampe ausgeschaltet, strahlt er noch ein wenig nach.

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Dolomitstein mit Kristallen

Dieser gelblich grau verwitternde Dolomitstein ist kristallin (linkes Bild) und stammt aus den Orbi-cularisschichten des Mittleren Muschelkalks. Die Gesteinsgrundmasse ist mit winzigen Kristallen durchsetzt, die im Sonnen- oder Taschenlampen-licht aufblitzen (rechtes Bild). Welches Mineral steckt hier im Stein: Quarz, Kalkspat, Pyrit, Hämatit...?

Versucht man, mit diesem Stein ein Marmeladen-glas zu zerkratzen, geht das nicht. Der Stein rutscht auf dem Glas nur hin und her. Quarz-kristalle oder Eisenverbindungen würden das Glas zerkratzen.

Viele Kalkspatkristalle im Stein würden deutlich aufschäumend auf Salzsäure reagieren. Es bilden sich aber nur ganz kleine Gasblasen und nur für kurze Zeit.

Die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei den Kristallen um Dolomitspat handelt, was zu einem Dolomitstein auch passen würde.

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Dolomitstein mit Chalcedon

In den Lagen über den Anhydrit-, Gips- und Steinsalzschichten spielt die Verkieselung eine wichtige Rolle. Das Gestein des Mittleren Muschelkalks ist plötzlich häufig verquarzt. Das Grundwasser kann die Quarzmasse kaum bis nicht lösen. Die Verkieselung im Gesteins zeigt sich deshalb deutlich im Stadtgebiet von Pforzheim und im Enzkreis. Hier in einem Dolomitstein:

Die Spuren der Kieselsäure: In diesem Dolomit-

stein sind helle, blaugraue Chalcedon-Schlieren zu sehen. Chalcedon ist mikrokristalliner Quarz.

Die hellen, blaugrauen Chalcedon-Einlagerungen im gelblichen Dolomitstein sind hier näher heran-gezoomt.

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Die Spuren der Kieselsäure

In den oberen Schichten des Mittleren Muschel-kalks spielen Kieselsäureausscheidungen eine besondere und auffällige Rolle. Das Dolomit-gestein ist auf vielfältige Weise verkieselt.  

 

Die Verkieselung hat mit Kieselknollen, Stink-quarzen und Quarzkristallen auch außerhalb des Dolomitgesteins eigenen Formen geschaffen.

 

Das Meerwasser unserer Tage ist mit all seinen gelösten Salzen leicht basisch. Im mittleren Abschnitt des Mittleren Muschelkalks war es stark basisch. Das begünstigte die Aufnahme von Kieselsäure ins Meerwasser. Die schwer lösliche Kieselsäure reicherte sich im Wasser an.

 

Zum Ende der Zeit des Mittleren Muschelkalks schufen Erdbewegungen wieder Verbindungen zum offenen Ozean. Frischwasser strömte ins Muschelkalkmeer. Die gelöste Kieselsäure wurde in großen Mengen in relativ kurzer Zeit abgeschie-den. Die Kieselsäureausscheidungen sanken zum Meeresboden hinab und veränderte als Quarz-masse das Sediment. Die Quarzmasse selber veränderte sich im Laufe der Jahrmillionen von kristalllos zu mikrokristallin oder gar makro-kristallin, wenn die Quarzkristalle mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Eine kristalllose Quarzmasse gibt es im Mittleren Muschelkalk nicht mehr.

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Der Dolomitstein mit deutlichen Spuren der Kieselsäure

Dolomitstein mit verschiedenen Mineralspuren:

gelblich-rostige Flecken mit Brauneisenerz, weiße und blaugraue Flecken mit Chalcedon, den Spuren der Verkieselung. Chalcedon ist mikrokristalliner Quarz. Der Dolomitstein ist verquarzt.

Dolomitstein mit Chalcedon, ein Ackerstein im Mittleren Muschelkalk

Auf den vorige Ackerstein wurde Salzsäure geträufelt.

Die Gasblasen bilden sich auf der dolomitischen Gesteinsgrundmasse (Calcium-Magnesium-Carbonat) und tanzen in den Bereich des weißen Chalcedons hinein. Auf dem Chalcedon selber bilden sich keine Gasblasen. Die Quarzmasse (Siliziumdioxid) reagiert nicht auf die Säure. Die gelben Flecken sind Eisenverbindungen.

Gelblicher Dolomitstein mit hellen verquarzten Stellen. Der Dolomitstein ist verkieselt.

Die verkieselten Stellen in diesem Dolomitstein spiegeln hell in der Sonne, wenn man den Stein hin und her dreht. Kommt Salzsäure auf den Stein, dann reagieren die hellen Flecken nicht auf die Säure. Die Flecken, die verquarzten Stellen,  bleiben gasblasenfrei.

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Der Hornstein

Dunkle Hornsteine, Kieselknollen im Mittleren Muschelkalk

Ein einzelner Hornstein mit einer aufgeschlagenen Druse: mit Quarz, Chalcedon, Calcit?

Das Gewicht des Hornsteins ist nicht unerheblich!

Beim Inhalt der Druse spricht viel für das Mineral Calcit: Die Kristalle können kein Marmeladenglas zerkratzen. Sie sind zu weich. Quarz und Chal-cedon würden das Glas zerkratzen.               Unter UV-Licht leuchtet der Druseninhalt strahlend hell auf. Die Quarzkristalle auf Hornsteinen rea-gieren nicht auf UV-Licht. Chalcedon würde deut-lich gelb fluoreszieren.                                     Und: Der Druseninhalt schäumt lebhaft auf, wenn Salzsäure aufgeträufelt wird. Quarz und Chalce-don schäumen nicht auf, aber der Calcit.

 

Mehr zu den Hornsteinen unter

Hornstein, Chalcedon, Ackerstein von A bis M

Chalcedon, Hornstein, Ackerstein von N bis Y

Ackerstein, Hornstein, Chalcedon von Z bis Spiel

Hornsteine als Geröll der Urenz

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Der Chalcedon

Kieselsäureknollen als blaugrauer Chalcedon. Dort, wo es Hornsteine gibt, gibt es auch diese Chalcedon-Stücke aus mikrokristallinem Quarz.

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Wer suchet, der findet vielleicht Hornstein und Chalcedon am Wiernsheimer Weg in Wimsheim. Oder genießt einen vogelbezwitscherten Spazier-gang entlang der linken Hecke, die immerhin einen Kilometer lang ist. Mehr dazu unter

Wimsheim - Wiernsheimer Weg

unter WANDERUNGEN

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Ein einzelnes Chalcedon-Stück mit rötlichen Adern und Nestern von Eisenkiesel.

Der Chalcedon aus dem Raum Pforzheim-Enzkreis fluoresziert bei UV-Licht mit der Farbe Gelb.

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Ein kleines Geröll der Urenz aus Chalcedon

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Der Tripel

Der Tripel oder der Trip ist ein Gestein im Mitt-leren Muschelkalk, das auch ein Ergebnis der Kieselsäureausscheidung im Muschelkalkmeer ist.

Vier rohe Tripelstücke, mit dem Hammer aus der Tripelschicht herausgehauen. Die Grundfarbe des Gesteins ist ein helles Gelb. Insbesondere das

kleinste Tripelstück zeigt sehr schön das helle Gelb. Wie schwer es wohl ist? Sie dürfen sein Gewicht mit 1-Euro-Münzen schätzen: Das Tripel-stück ist so schwer wie ............... Münzen!

 

Die Antwort und noch mehr Informationen zum Tripel gibt es unter

Gestein im Mittleren Muschelkalk 4 - der Tripel

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Der Pforzheimer Stinkquarz

Diese großen Quarz-Einzelkristalle haben ihren Ursprung in den Kieselsäureabscheidungen im Muschelkalkmeer der Mittleren-Muschelkalk-Zeit.

Der große Pforzheimer Stinkquarz in der Mitte des Bildes ist aufgelegt. Alle anderen Stinkquarze sitzen noch in ihrem Muttergestein, das kalkig,  tonig, dolomitisch und verquarzt ist. Das Gestein ist weich und bröselig. Die Quarze stecken fest im Gestein. Wenn sie herausfallen, bleibt ein klarer Negativabdruck erhalten (roter Pfeil). Das Gestein ist so stark verkieselt, dass es neben den Stink-quarzen auch immer wieder kleine Drusen mit Quarzkristallen gibt (weißer Pfeil).

Pforzheimer Stinkquarze noch im Muttergestein. Das Gestein ist so tonig-weich, dass man es mit einem in Wasser getupften Finger glatt reiben kann (rechts).

Mehr zum Pforzheimer Stinkquarz unter

Pforzheimer Stinkquarz 1

Pforzheimer Stinkquarz 2

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Kristalle auf einem Hornstein

Gar nicht so selten sitzen auf den Hornsteinen deutlich ausgebildete (makrokristalline) Quarz-kristalle. Oder sind es Calcit-Kristalle?

Der vorige Hornstein mit den Kristallen liegt hier an einer Glasflasche. Rechts daneben die Münze und ein Häufchen weißes Gardinen-Waschpulver.

Quarz- oder Calcit-Kristalle auf dem Hornstein?

Es sind Quarzkristalle! Sie konnten das Flaschen-glas zerkratzen. Die Kratzspuren sind auf dem Glas zu sehen. Der Calcit kann kein Glas zer-kratzen. Das Mineral ist zu weich. Alles wird gerade mit eine UV-Lampe beleuchtet. Die Quarzkristalle reagieren nicht, wohl aber das Gardinenweiß, das fluoreszierende Teilchen ent-hält, damit die Gardinen im UV-Licht der Sonne weißer als weiß erscheinen. Calcit würde ebenfalls aufstrahlend auf das UV-Licht reagieren!

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Im späteren Verlauf des Mittleren Muschelkalks gab es wieder Verbindungen zum offenen Ozean. Sauerstoffreiches Frischwasser strömte ins Muschelkalkmeer.

 

Der Sauerstoff beendete die Faulschlammbil-dung: In den oberen Gesteinslagen des Mittleren Muschelkalks gibt es keine dunklen, bituminösen Kalkmergelsteine.

 

Der Sauerstoff verminderte die Lösungskraft des Wassers für die Kieselsäure. Die Kieselsäure wurde abgeschieden: In den oberen Schichten des Mittleren Muschelkalks spielt die Verkieselung, die Verquarzung, der Quarz eine wichtige Rolle.

 

Der Sauerstoff machte das Muschelkalkmeer für die Tierwelt wieder lebensfreundlich: In den obersten  Schichten des Mittleren Muschelkalks gibt es jetzt wieder Fossilien aus der Tierwelt.

Eine winzige Turmschnecke auf einem getrom-melten Hornstein: im Raum Pforzheim gefunden, mit der Post nach Idar-Oberstein geschickt, dort getrommelt und mit der Post zurück. Auf dem nichtgetrommelten, noch rohen Hornstein war das Fossil nicht zu sehen.

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Und immer wieder im Mittleren Muschelkalk nachträgliche, sekundäre Calcit-Einlagerungen und Anlagerungen bei den Dolomitsteinen. Der Calcit leuchtet unter UV-Licht hell auf.

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