Hornstein, Chalcedon: Ackersteine von N - Z

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Ackersteine aus Chalcedon, in Mühlacker-Enzberg gefunden, in Idar-Oberstein in Trommelsteine verwandelt. Die 1-Euro-Münze zeigt, dass die Steine ziemlich groß sind.

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N. Chalcedon - die blaugrauen Ackersteine

 

Die dunklen Kieselknollen sind weitaus häufiger auf den Äckern des Mittleren Muschelkalks als die blaugrauen, die bläulichen oder die weißen. Die dunklen Knollen bestehen als Hornsteine aus Chalcedon im weiteren Sinne. Die blaugrauen Ackersteine sind aus Chalcedon im engeren Sinn. Es sind Chalcedon-Steine.

Die beiden Ackersteinarten auf Kieselsäurebasis unterscheiden sich deutlich, links der dunkle Hornstein mit gelben Tonstein-Einlagerungen, rechts der Ackerstein aus bläulichem Chalcedon, auf dem gelblicher Dolomitstein klebt.

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O. Chalcedon - die wesentlichen Merkmale des Minerals in einer kurzen Übersicht:

Bläulicher Chalcedon mit wachsartigem Glanz und unregelmäßigen Bruchflächen, an den Kanten leicht durchscheinend

Die Merkmale des Chalcedons sollen mit den folgenden Bildern deutlich werden. Alle Bilder zeigen Steine, die von Äckern in und um Pforzheim stammen. Die Äcker liegen im Mittleren Muschelkalk.

 

Einige Steine sind Gerölle der Ur-Enz. Sie sind zwar auch Ackersteine. Sie stammen auch aus dem Mittleren Muschelkalk. Aber an Ihrem Fundort sind sie Fremdgestein.  Sie wurden von einem anderen Ort durch die Ur-Enz an den Fundort transportiert.

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P. Chalcedon - blaugrau bis weiß und mikrokristallin

Der Chalcedon kann hell weißblau sein. Eingelagertes Brauneisenerz verursacht gelbe Flecken (Rost!). Fundort: Wiernsheim-Pinache.
Die Blaufärbung des Chalcedons kann mehr oder minder intensiv sein. Fundorte: Mühlacker-Enzberg, Birkenfeld und Wilferdingen.
Links helle weißliche Ackersteine aus Wimsheim. Getrommelt werden sie dunkler, und die bläuliche Chalcedon-Färbung schlägt durch.
Chalcedon-Trommelsteine, rechts aus Pforzeim-Eutingen (bieder, rustikal), links aus Madagaskar (weltläufig, elegant).
Der Chalcedon ist mikrokristalliner Quarz. Die Quarzmasse wirkt dadurch dicht, glatt, geschlossen. Kristalle wären nur unter einem starken Mikroskop zu sehen. Steine aus Wilferdingen und Pinache.

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Q. Chalcedon - hart und deshalb schmucktauglich

Der Chalcedon ist hart und schmucktauglich, Mohshärte 6,5-7. Fundort: Wilferdingen.
Der Chalcedon ist hart und schmucktauglich. Fundort: Niefern, Großer Kesselweg, bearbeitet von einem Pforzheimer Edelsteinschleifer.
Das Rohmaterial vom obigen Bild; Niefern, Großer Kesselweg. Dieser Chalcedon hat viele Beimengungen, beispielsweise die rostigen Brauneisenerzflecken.

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R. Chalcedon - lichtdurchlässig, durchscheinend, zumindest an den Kanten der Ackersteine

 

Ein Hornstein enthält so viele fremde Bestandteile, dass die mikrokristalline Quarzmasse undurchsichtig wird. Den Chalcedon kennzeichnet, dass er zumindest noch an den Kanten des Steins Licht durchlässt. Ein kleiner Versuchsaufbau für die Pforzheimer Ackersteine:

Eine Taschenlampe steckt, damit sie nicht umfällt,  in einer  Käseschachtel. Steine werden auf die Taschenlampe gelegt. Die Taschenlampe wird eingeschaltet und ausgeschaltet, und das Ganze wird fotografiert. Damit das Licht nicht seitlich streut, liegt unter dem Stein gelegentlich eine schwarze runde Abdeckung aus Papier. Sie hat in der Mitte ein Loch fürs Licht.

Der Hornstein hat ganz links eine dünne Schicht aus Chalcedon.

 

Wird die Taschenlampe eingeschaltet, strahlt das Licht durch die Chalcedon-Schicht, nicht aber durch den Hornstein.

Hornstein? Chalcedon? Bei diesem getrommelten Ackerstein ist zumindest der Kantenbereich lichtdurchlässig.
Bei diesem blaugrauen Chalcedon-Rohstein strahlt das Taschenlampenlicht gelb durch.
Ein Unterscheidungsmerkmal bei den Mineralien ist die Transparenz, die Lichtdurchlässigkeit: durchsichtig - durchscheinend - undurchsichtig. Zum Chalcedon gehört "durchscheinend", was rechts deutlich wird.
Bläulicher Chalcedon von einem Acker in Wilferdingen, links Lampe aus, rechts Lampe an, deutlich durchscheinend.

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S. Chalcedon - gestreift, gebändert, parallele Strukturen

Die parallele Strukturen erinnern an einen Achat. Der Achat ist ein gebänderter mikrokristalliner Quarz, lichtdurchlässig und oft vulkanischen Ursprungs. Diese Ackersteine aus dem Mittleren Muschelkalk vom Dammfeld in Birkenfeld erinnern an einen Achat, aber es sind lichtundurchlässige Knollen in einem Sedimentgestein. Die Einlagerungen in den Bändern streuen das Licht so stark, dass es kaum durchkommt. Die parallelen Strukuren lassen sich als "Liesegang-Ringe" erklären, die sich bilden können, wenn Chalcedon entsteht. (Näheres dazu unter "MUSEUM, EXPONATE - Liesegangsche Ringe")

Mikrokristalliner Quarz, Chalcedon, aber undurchsichtig durch Fremdbeimengungen - hier wäre der Mineralname "Jaspis" passend. Wegen der parallelen Strukuren liest man dann auch die Bezeichnung "Bänderjaspis".

Ackersteinschmuck aus Birkenfeld, Nachbarort von Pforzheim. Der Anhänger wurde von einem Edelsteinschleifer in Pforzheim geschaffen, etwa so groß wie eine 2-Euro-Münze. Randlich, an den Kanten ist der Stein leicht durchscheinend - Chalcedon? Bänderjaspis

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T. Chalcedon/ Hornstein - Knollen mit Fossilien

Exponat bei uns im Museum: Ein zerschlagener Hornstein mit kleinen weiß-blauen Fossilien. Die ursprünglich kalkigen Gehäuse wurden durch Chalcedon ersetzt.
Links hellblauer Chalcedon in weißschaliger Muschel, rechts Schneckengehäuse aus Chalcedon.
Turmschnecke - der Chalcedon in und am winzig kleinen Fossil ist durch Eisenverbindungen gelb eingefärbt.

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U. Chalcedon - manchmal von Quarzkristallen begleitet

Im hellen Chalcedon liegt eine Druse mit dunklen Quarzkristallen. Fundort: Pinache.
Ein dunkler Hornstein mit einer dünnen Schicht aus hellblauem Chalcedon, in dem weiß winzige Quarzkristalle glitzern. Fundort: Pforzheim, Kanzlerwald.

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V. Chalcedon - Hinweis auf Anhydrit

Chalcedon-Stücke mit Löchern, die Negativformen von Kristallen sind. Im Chalcedon - SiO2 - steckten Anhydrit-Kristalle - CaSO4.
Die Anhydrit-Kristalle lösten sich auf. Die Form des Kristalls blieb im Chalcedon erhalten.

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W. Chalcedon/Hornstein - tertiärer Höhenschotter der Ur-Enz

 

Vor einer Million Jahren hatte die Enz noch nicht ihr heutiges tiefes Tal geschaffen. Sie floss auf einem höheren Niveau. Dort hinterließ sie Geröll, das sie aus dem Mittleren Muschelkalk mitgeschleppt hatte, den es im Gegensatz zu heute an ihrem Oberlauf im Schwarzwald noch gab. Die groben Hornsteinknollen und die Chalcedonstücke wurden am Oberlauf abgetragen, flussabwärts zu Geröllen gerundet und auf den Höhen über Pforzheim, Mühlacker oder Roßwag hinterlassen, als die Enz ihr Bett tiefer legte.

Tertiärer Höhenschotter der Ur-Enz. Fundort: Enzberg-Sengach.
Die Ur-Enz-Gerölle sind deutlich gerundet.
Tertiärer Höhenschotter der Ur-Enz , links in Idar-Oberstein als Trommelstein bearbeitet. Beim Trommeln, beim Schleifen und Polieren wird der Stein dunkler. Meistens verändert sich das Hellgrau in Dunkelbraun. Das Brauneisenerz im Stein wird durch die Bea

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X. Chalcedon/Hornstein - muschliger Bruch

Hier ein Hornstein, aber der Chalcedon bricht in gleicher Weise muschlig, splittrig, uneben.

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Y. Chalcedon - ein Mineral mit unauffälliger Dichte

Links bläulicher Chalcedon, rechts weißer Baryt, bei etwa ähnlichem Volumen

Die Dichte eines Minerals sagt etwas darüber aus, in welchem Verhältnis seine Masse zu seinem Volumen steht. Der Chalcedon hat eine Dichte von rund 2,6 - mit Maßeinheiten ausgedrückt, beispielsweise 2,6 Gramm pro Kubikzentimenter. Dieses spezifische Gewicht, mineralogisch genauer die Dichte, ist unauffällig. Viele Mineralien haben eine Dichte zwischen 2 und 3. Nimmt man sie in die Hand, fällt beim Gewicht nichts Besonderes auf. Hier macht der Baryt eine deutliche Ausnahme. Seine Dichte liegt bei 4,5. Das fällt auf!

Eine einfache Wippe/ Waage: weiße Kerze, Lineal und zwei Joghurtglasdeckel, die mit Knetmasse fixiert sind...
tzdem zeigt das kleine Experiment, dass die Dichte des Baryts bemerk Der Chalcedon braucht vier Würfel fürs Gleichgewicht, der Baryt acht . Alles etwas ungenau, denn es müssten beim Baryt 6,9 Würfel sein. Trotzdem wird deutlich, dass bei der Dichte des Chalcedons nichts Besonders auffällt. Beim Baryt schon!

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Z. Zum Schluss: Richtig oder falsch?

1. Die vorgestellten Hornsteine und Chalcedone sind Ackersteine aus dem Enzkreis und dem Stadtgebiet von Pforzheim.

2. Der Chalcedon ist meistens blaugrau und der Hornstein ist immer grauschwarz.

3. Werden Hornstein und Chalcedon maschinell bearbeitet (getrommelt, geschliffen, poliert), dann werden sie deutlich heller.

4. Hornstein und Chalcedon können auf den Enz-talhängen als gerundete Flussgerölle gefunden werden.

5. Der Hornstein und der Chalcedon bestehen aus mikrokristallinem Quarz, aber sie können auch mit makrokristallinen=sichtbaren Quarzkristallen besetzt sein.

6. Sowohl der Hornstein als auch der Chalcedon können durch Brauneisenerz gelb gefleckt sein.

7. Hornstein und Chalcedon bestehen aus Quarz und können deshalb keine Fossilien enthalten.

8. Hornsteine und Chalcedone sind so hart, dass sie Glas zerkratzen können.

9. Der Hornstein ist häufig oolithisch, der  Chalcedon ist es nur ganz, ganz selten.

10. Hornstein und Chalcedon sind schmuck-tauglich.

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(1. richtig, 2. falsch (auch andere Farben),         3. falsch (werden dunkler), 4. richtig,

5. richtig, 6. richtig, 7. falsch, 8. richtig,

9. falsch (Chalcedon nie), 10. richtig)

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