Hornstein, Chalcedon: Ackersteine von N - Z
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N. Chalcedon - die blaugrauen Ackersteine
Die dunklen Kieselknollen sind weitaus häufiger auf den Äckern des Mittleren Muschelkalks als die blaugrauen, die bläulichen oder die weißen. Die dunklen Knollen bestehen als Hornsteine aus Chalcedon im weiteren Sinne. Die blaugrauen Ackersteine sind aus Chalcedon im engeren Sinn. Es sind Chalcedon-Steine.
Die beiden Ackersteinarten auf Kieselsäurebasis unterscheiden sich deutlich, links der dunkle Hornstein mit gelben Tonstein-Einlagerungen, rechts der Ackerstein aus bläulichem Chalcedon, auf dem gelblicher Dolomitstein klebt.
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O. Chalcedon - die wesentlichen Merkmale des Minerals in einer kurzen Übersicht:
Die Merkmale des Chalcedons sollen mit den folgenden Bildern deutlich werden. Alle Bilder zeigen Steine, die von Äckern in und um Pforzheim stammen. Die Äcker liegen im Mittleren Muschelkalk.
Einige Steine sind Gerölle der Ur-Enz. Sie sind zwar auch Ackersteine. Sie stammen auch aus dem Mittleren Muschelkalk. Aber an Ihrem Fundort sind sie Fremdgestein. Sie wurden von einem anderen Ort durch die Ur-Enz an den Fundort transportiert.
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P. Chalcedon - blaugrau bis weiß und mikrokristallin
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Q. Chalcedon - hart und deshalb schmucktauglich
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R. Chalcedon - lichtdurchlässig, durchscheinend, zumindest an den Kanten der Ackersteine
Ein Hornstein enthält so viele fremde Bestandteile, dass die mikrokristalline Quarzmasse undurchsichtig wird. Den Chalcedon kennzeichnet, dass er zumindest noch an den Kanten des Steins Licht durchlässt. Ein kleiner Versuchsaufbau für die Pforzheimer Ackersteine:
Eine Taschenlampe steckt, damit sie nicht umfällt, in einer Käseschachtel. Steine werden auf die Taschenlampe gelegt. Die Taschenlampe wird eingeschaltet und ausgeschaltet, und das Ganze wird fotografiert. Damit das Licht nicht seitlich streut, liegt unter dem Stein gelegentlich eine schwarze runde Abdeckung aus Papier. Sie hat in der Mitte ein Loch fürs Licht.
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S. Chalcedon - gestreift, gebändert, parallele Strukturen
Die parallele Strukturen erinnern an einen Achat. Der Achat ist ein gebänderter mikrokristalliner Quarz, lichtdurchlässig und oft vulkanischen Ursprungs. Diese Ackersteine aus dem Mittleren Muschelkalk vom Dammfeld in Birkenfeld erinnern an einen Achat, aber es sind lichtundurchlässige Knollen in einem Sedimentgestein. Die Einlagerungen in den Bändern streuen das Licht so stark, dass es kaum durchkommt. Die parallelen Strukuren lassen sich als "Liesegang-Ringe" erklären, die sich bilden können, wenn Chalcedon entsteht. (Näheres dazu unter "MUSEUM, EXPONATE - Liesegangsche Ringe")
Mikrokristalliner Quarz, Chalcedon, aber undurchsichtig durch Fremdbeimengungen - hier wäre der Mineralname "Jaspis" passend. Wegen der parallelen Strukuren liest man dann auch die Bezeichnung "Bänderjaspis".
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T. Chalcedon/ Hornstein - Knollen mit Fossilien
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U. Chalcedon - manchmal von Quarzkristallen begleitet
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V. Chalcedon - Hinweis auf Anhydrit
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W. Chalcedon/Hornstein - tertiärer Höhenschotter der Ur-Enz
Vor einer Million Jahren hatte die Enz noch nicht ihr heutiges tiefes Tal geschaffen. Sie floss auf einem höheren Niveau. Dort hinterließ sie Geröll, das sie aus dem Mittleren Muschelkalk mitgeschleppt hatte, den es im Gegensatz zu heute an ihrem Oberlauf im Schwarzwald noch gab. Die groben Hornsteinknollen und die Chalcedonstücke wurden am Oberlauf abgetragen, flussabwärts zu Geröllen gerundet und auf den Höhen über Pforzheim, Mühlacker oder Roßwag hinterlassen, als die Enz ihr Bett tiefer legte.
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X. Chalcedon/Hornstein - muschliger Bruch
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Y. Chalcedon - ein Mineral mit unauffälliger Dichte
Die Dichte eines Minerals sagt etwas darüber aus, in welchem Verhältnis seine Masse zu seinem Volumen steht. Der Chalcedon hat eine Dichte von rund 2,6 - mit Maßeinheiten ausgedrückt, beispielsweise 2,6 Gramm pro Kubikzentimenter. Dieses spezifische Gewicht, mineralogisch genauer die Dichte, ist unauffällig. Viele Mineralien haben eine Dichte zwischen 2 und 3. Nimmt man sie in die Hand, fällt beim Gewicht nichts Besonderes auf. Hier macht der Baryt eine deutliche Ausnahme. Seine Dichte liegt bei 4,5. Das fällt auf!
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Z. Zum Schluss: Richtig oder falsch?
1. Die vorgestellten Hornsteine und Chalcedone sind Ackersteine aus dem Enzkreis und dem Stadtgebiet von Pforzheim.
2. Der Chalcedon ist meistens blaugrau und der Hornstein ist immer grauschwarz.
3. Werden Hornstein und Chalcedon maschinell bearbeitet (getrommelt, geschliffen, poliert), dann werden sie deutlich heller.
4. Hornstein und Chalcedon können auf den Enz-talhängen als gerundete Flussgerölle gefunden werden.
5. Der Hornstein und der Chalcedon bestehen aus mikrokristallinem Quarz, aber sie können auch mit makrokristallinen=sichtbaren Quarzkristallen besetzt sein.
6. Sowohl der Hornstein als auch der Chalcedon können durch Brauneisenerz gelb gefleckt sein.
7. Hornstein und Chalcedon bestehen aus Quarz und können deshalb keine Fossilien enthalten.
8. Hornsteine und Chalcedone sind so hart, dass sie Glas zerkratzen können.
9. Der Hornstein ist häufig oolithisch, der Chalcedon ist es nur ganz, ganz selten.
10. Hornstein und Chalcedon sind schmuck-tauglich.
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(1. richtig, 2. falsch (auch andere Farben), 3. falsch (werden dunkler), 4. richtig,
5. richtig, 6. richtig, 7. falsch, 8. richtig,
9. falsch (Chalcedon nie), 10. richtig)
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