Pforzheim - die Steine der Westtangente (3)

Januar 2018: Die Westtangente mutiert zu Schlammpiste!

Zwischen Oktober 2017 und Januar 2018 wird an der Grünbrücke gearbeitet, der Trassenverlauf von der Grünbrücke bis zur Dietlinger Straße nimmt Gestalt an, und im Bereich der Dietlinger Straße werden die Fundamente für die Brücke vorbereitet. Während von der Autobahn bis zur Grünbrücke festes Gestein vorherrscht, wird der Untergrund  von der Grünbrücke bis über die Dietlinger Straße hinweg weich, weicher, am weichsten! Ein lehmiger, toniger Untergrund und unzählige Regentage im Dezember 2017 und Januar 2018 verwandelten den neuen Trassenabschnitt in eine Schlammpiste. Bei geringer Rücksicht auf das Schuhwerk konnte Neues entdeckt werden.

Bau Grünbrücke "Mittelsbergweg" im Oktober 2017
Bau Grünbrücke "Mittelsbergweg" im Januar 2018. Im Hintergrund die Brücke "Heilbronner Straße".
Blick auf die Brücke am Römerweg/Westweg im Januar 2018. Die neue Trasse Römerweg/Westweg ist angelegt. Sie muss jetzt abgetieft werden. Der Steinanteil im Bereich der Brücke ist gering.
Noch ein Blick durch den Bauzaun auf die Brücke Römerweg/Westweg. Der Untergrund ist steinarm. Ein lehmiger, toniger Boden zeigt sich in den Farben Braun, Grün und Gelb.

Auch außerhalb des Bauzauns ist es möglich, von dem lehmig-tonigen, zähen Boden schlammige Proben mitzunehmen. Etwas getrocknet kann die steinfreie Masse gut geformt werden.

Der graubraune Tonboden erhält durch Eisenverbindungen unterschiedliche Farbtöne. Bei einem hohen Eisengehalt dominiert die Farbe Gelb.
Eisengehalt und Eisenwertigkeit färben die Tonbrocken braun (b), grün (g) oder gelb (g).
Die tonig-lehmigen Massen vom Römerweg/ Westweg lassen sich in eine Form bringen. Die Grün- oder Gelbtöne bleiben erhalten. Die Formen sind stabil. Sie brauchen jetzt noch Farbe und Lack.

Die Westtangente verläuft von der Grünbrücke zur Dietlinger Straße hin mit Gefälle. Am tiefsten Punkt, an der Dietlinger Straße, hat sich durch unzählige Hangabwaschungen besonders viel lehmig-toniger Boden angehäuft. Diese Massen gehören in den Mittleren Muschelkalk. Sein typisches Gesteinsmaterial ist in die weichen Massen eingelagert, unregelmäßig verteilt und zufällig zusammengeschwemmt, aber trotzdem immer wieder deutlich sichtbar:

Auf beiden Seiten der Dietlinger Straße im Bereich der Westtangente finden sich Dolomitsteine mit Calcit aus dem Mittleren Muschelkalk.
Kleine Hornsteine sind häufig.
Blaugraue Chalcedon-Stücke sind da.
Kleine Stücke von Zellendolomit sind hin und wieder in die weichen tonig-lehmigen Bodenschichten eingebettet.

Die Westtangente bleibt spannend. Mal sehen, was die kommenden Monate bringen.