Tiefenbronn-Mühlhausen - Betzenbuckel (1) - oben auf dem Betzenbuckel und Station 7

Ganz oben auf dem "Betzenbuckel": Das Hinweisschild zeigt ins Mittelalter, die Steine haben mit dem Erdmittelalter zu tun. Auf der Wanderung begegnet man beidem, dem Schild und den Steinen.

Wegen der Materialfülle gibt es für den Betzen-buckel eine eigene Webseite, die er als Natur-schutzgebiet auch beanspruchen darf. Damit verbunden ist die Station 7 der beschriebenen Wanderstrecke "Mühlhausen - Betzenbuckel 2".

Ein Wiesenweg führt mitten hinein und mitten hindurch hoch zur höchst gelegenen Stelle am Betzenbuckel. Locker stehende Kiefern säumen den Weg.

Hier noch einmal der Blick auf die Karte mit Bet-zenbuckel und Station 7 im Fokus. Die Wander-strecke führt beim Schluss-l von Betzenbucke"l" mit dem grünen Pfeil ins Naturschutzgebiet hinein. Das folgende Bild zeigt genau diese Stelle:

Der Weg hinein ins Naturschutzgebiet Betzen-buckel, das sich klein, heckendurchwachsen und von der Landwirtschaft allseits bedrängt darstellt. Die Ackerfläche rechts im Bild liegt im Wellenkalk des Unteren Muschelkalks. Ganz oben liegt schon Gestein, das in den Mittleren Muschelkalk gehört.

Heckendurchwachsen und spärlich mit Bäumen besetzt - am höchsten Punkt des Betzenbuckels

Ackerfläche am Rande des "Gipfelbereichs" des Betzenbuckels: Auf der Ackerfläche liegen die großen flachen Platten eines dolomitischen Mer-gelsteins, der als "Orbicularismergel" den unteren Horizont des Mittleren Muschelkalks zeigt. Der Turmbau ist nicht zum Nachbau gedacht, sondern dient hier der Anschauung. Der Turm war im tiefen Winter am Ackerrand schnell errichtet und ebenso schnell wieder abgebaut!

Die Hecke rechts ist die Grenze zwischen Land-wirtschaft und Naturschutz am Betzenbuckel. Auf der Ackerfläche ist der steinige Boden unter-schiedlich gefärbt. Der weiße Pfeil zeigt auf die grauen Steine des Wellenkalks, der gelbe Pfeil auf vorherrschend gelbliche Dolomitsteine und der rote Pfeil auf rötlichen Buntsandstein. Die Dolo-mitsteine verraten den über dem Wellenkalk liegenden Mittleren Muschelkalk. Der Buntsand-stein ist Fremdgestein, das in den Acker eingege-ben wurde, vielleicht, um die Bodengüte mit einer sandigen und tonigen Komponente zu verbessern.

Der Buntsandstein besteht aus Sandkörnern, die eine Eisenerzhaut haben und durch Ton miteinan-der verbacken sind.

Auf dem Acker liegt am häufigsten ein tonhaltiger rotbrauner Buntsandstein (oben) und ein welliger knaueriger Kalkstein (links) und weniger häufig ein ebenplattiger dünnlagiger Kalkstein (rechts).

Die noch lehmverschmierten vier Ackersteine, frisch vom Boden aufgelesen: links oben Dolo-mitstein, rechts oben Buntsandstein, links unten Wellenkalk, rechts unten ein ebenplattiger, dünnlagiger Kalkstein. Die vier Gesteine werden im Folgenden geputzt gezeigt:

Rotbrauner Buntsandstein mit hellen Glimmer-pünktchen, Glimmerplättchen

Buntsandstein mit einem Glimmerplättchen

Wellenkalk-Stücke

Ebenplattiger dünnlagiger Kalkstein, der reichlich Bitumen enthält, eine ölartige Substanz, die ihn dunkel einfärbt. Eisenverbindungen verursachen gelbe Flecken.

In eine Kuhle beim mittleren ebenplattigen Kalkstein wurde Salzsäure geträufelt. Ergebnis:

a. Es ist ein Kalkstein, der auf die Säure mit großen Gasblasen heftig reagiert.

b. Der Kalkstein enthält reichlich Bitumen, dessen Moleküle mit den Gasblasen hochgerissen werden, in die Nase gelangen und dort die Erinnerung an eine Stinkbombe wecken. Der Stein stinkt!

Gelblich verwitternde Dolomitsteine, die aus dem Mittleren Muschelkalk stammen und den Berg hinabwandern.

Die gelblichen Dolomitsteine enthalten oft glitzernden Calcit/ Kalkspat.

Im oberen Bereich sind Mauerreste einer Segel-fluganlage zu sehen. In den Löchern des verwit-ternden Betons bleibt das Niederschlagswasser lange stehen, so dass hier Moos gedeihen kann. Moos produziert viel Sauerstoff. Die Mauerreste sind nichts, aber die gute Luft dort ist alles!

Bei den Mauerresten ist das Schild "Zum Galgen" nicht zu übersehen! Im Mittelalter wurden hier auf dem Betzenbuckel Todesurteile vollstreckt. Vom Galgen sind noch zwei Fundamentsteine zu sehen (rechts). Eine in der Nähe aufgestellte Tafel infor-miert darüber. Wer mehr wissen möchte, kann sich informieren unter                                    "www.naturpark-augenblick.de". Es lohnt sich!

Die Info-Tafel informiert über den Mühlhausener Galgen auf dem Betzenbuckel. Auf der geolo-gischen Karte sind die Flurnamen "Rittern" und "Galgen" zu lesen.

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Weiter geht es nun zur Station 8 unter:

Mühlhausen - Betzenbuckel 2

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