Vortrag über Goldsuche als Hobby

Pünktlich um 19 Uhr waren alle gestellten Stühle besetzt, der Referent begrüßt, der Beamer eingeschaltet und der "Smaragd" abgedunkelt. Und dann nahm Björn Sander sein Publikum mit auf Goldsuche. Die Zuhörerinnen und Zuhörer spürten von der ersten Minute an seine Leidenschaft und folgten ihm bis zur letzten Minute gern und interessiert zu Wurzel, Schnapsglas und Münze, dann zur Pfanne, zum Bierchen und der Harley-Davidson, abschließend zum Quietsche-Entchen, Angelhaken und Pilzesammeln.

Björn Sander begann seinen Vortrag mit einem Blick auf die Herkunft des Wortes GOLD. Mit "ghel" - "schimmernd, glänzend, blank" hat es die gleiche indogermanische Wurzel wie "gelb", ist damit ein uraltes Wort und im Kinderlied "Backe, backe Kuchen...Safran macht den Kuchen gel"(goldgelb) noch in seinem uralten Klang vorhanden, meist nicht verstanden. Gold ist nicht nur gelb, sondern wegen seiner hohen Dichte schwer. Ein Schnapsglas voll Gold wiege immerhin 1kg, so Sander.

 

Dann sprach er über den Wert des edlen Metalls, das den Besitzer jahrhundertelang vor allem schmückte und seine Macht zeigte. Erst als eine Münze aus Gold geprägt wurde, erlangte das Edelmetall einen Geld- oder Kaufwert.

 

Der Schwerpunkt des Vortrags lag natürlich beim Goldsuchen: Wo fährt man hin? Nur zum Rhein? Wo bietet ein Bach den größten Erfolg? Was unterscheidet die Suche nach Flitter, den dünnen Goldplättchen, die schwimmen können, von der Suche nach Nuggets, den Goldklümpchen, die im Geröll oder einer Bachspalte versteckt liegen? Wie werden die Pfanne zum Waschen oder die Handpumpe und andere Geräte eingesetzt?

 

Der Referent hatte die wichtigsten Geräte zum Anfassen mitgebracht und für die Informationshungrigen auch sein Buch.

Wunschtraum und Wirklichkeit. Sander: "Man darf das Goldwaschen nicht ernst nehmen. Es ist kein Sport. Das muss man locker sehen."

Und die Motivation? Die liegt für Sander neben dem Suchen und Finden im Draußensein in der Natur, im Miteinander am Lagerfeuer, "mit einem Bierchen in der Hand", oder in der Begegnung mit den unterschiedlichsten Goldsuchertypen, einmal mit einem Rocker, der auf seiner Harley-Davidson angereist war.

 

Sander beendete seine anschaulichen Schilderungen mit dem, was man findet und nicht sucht, dem Müll im Bach, den Quietsche-Entchen oder den vielen Angelhaken aus Blei, die das Wasser belasten.

 

Im Laufe des Vortrags wurde immer wieder deutlich, dass diese Art des Goldsuchens finanziell nicht reich macht, allenfalls "Nur reich an Erfahrung", wie die Pforzheimer Zeitung nach dem Vortrag ihren ausführlichen Bericht betitelte. Björn Sander sieht seinen Reichtum so: "Andere finden Befriedigung beim Pilzesammeln, so ist es bei mir mit dem Gold."

Ohne das Gerät einzusetzen, mit Goldflitter nach Hause!

Als Dankeschön bekam der Referent eine Flasche Sekt aus Pforzheim, einen Goldstadt-Sekt mit echtem Goldflitter drin. Also passender geht´s nicht!!