Fluoreszenz II - im Museum und im Alltag

Fluoreszenz bei Mineralien und vielen anderen Dingen...

Fluoreszenz bei künstlichen Blumen, bei Kunststoffspießen um ein Muschelfossil, das mit Acryl und Leuchtfarbe bemalt ist, und die Fasern einer Banane.

Im Oktober und November 2019 konnten Besucher*innen unseres Museums das Phänomen der Fluoreszenz im Rahmen einer Sonderausstellung und bei Vorführungen sehen und erleben. Wir freuten uns über die Zahl der Besuchenden, das rege Interesse, die Ausrufe des Staunens und nicht zuletzt über vier Zeitungs-berichte in der lokalen Presse.

Die Ausstellung, die Vorführungen und Erklärungen standen unter dem Gedanken, die Fluoreszenz im Museum mit der Fluoreszenz im Alltag zu verbinden. So ging es einerseits um die Fluoreszenz einzelner Mineralien und Exponate im Museum und andererseits um die Echtheit einer Banknote oder eines Führerscheins, um Waschpulver und Sonnencreme, Geburtstagskerzen und Pinienkerne, um Briefmarken, Getränke, Signalfarben...

 

Die Höhepunkte waren zweifelsohne immer die staunenden Blicke auf die hellblauen Wolken fluoreszierender Kastanienzweige und die Ahs und Ohs beim Anblick der intensiv bunt aufleuchtenden  Mineralien-Exoten in unserem Dunkelraum.

Oben: Gelbliche Pinienkerne sind auf einem hellen Jurakalkstück aufgeklebt. Das war ein Exponat der Sonderausstellung.

Unten: Unter UV-Licht (Schwarzlicht) fluoreszieren die Pinienkerne in einem Blauton. Das war dann Teil der Vorführung. Die Pinienkerne wurden mit einer leistungsstarken UV-Licht-Taschenlampe angestrahlt.

Auch hier ein Alltagsgegenstand, in zwei rechtwinklig angeordneten Spiegeln vervielfältigt. Es ist schlicht und einfach ein fluoreszierendes Radio-Anschlusskabel. Nicht jedes Kabel fluoresziert! In den beiden folgenden Bildern nochmals das Kabel, am Spiegel und als Einzelobjekt:

Zur Sonderausstellung "Fluoreszenz" gehörte der Experimentiertisch im folgenden Bild. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich hinsetzen, was gerne in Anspruch genommen wurde. Im Museum stehend zuhören - für ältere Menschen nicht immer ein Grund sich wohlzufühlen! Die Sitzgelegenheiten sorgten für Entspannung und Entschleunigung. So mancher blieb über eine Stunde im Museum!

Die Exponate in den Vitrinen waren mit Fragen und Aufgaben, mit Punkten und Gewinnchancen verbunden, so dass der Anreiz bestand, die Dinge genauer anzusehen.

In einer Vitrine waren Party-Getränke und Leitungswasser in Flaschen zu sehen. Die Fluoreszenz vonChinin in Bitter Lemon oder in Tonic Water wurde gezeigt. Wer dann Lust hatte, konnte bei fünf Schnapsgläsern den Inhalt erraten - Leitungswasser oder chininhaltiges Party-Getränk?

Im Schnapsglas "b" ist fluoreszierendes Chinin, was den Bittergeschmack des Party-Getränks ausmacht.

Beim fluoreszierenden "New York Neon" durfte erraten werden, in welcher Tube (orangerot - grün - blau) keine Leuchtfarbe ist und ob die grüne Muschel links mit Leuchtfarbe bemalt ist oder nicht. (Lösungen: In der blauen Tube ist keine Leuchtfarbe - Fehlkauf!-  Die Muschel ist nicht mit Leuchtfarbe bemalt.)

Das gelbe Gerät "TOP SECRET" besteht aus einem Stift, mit dem man nicht Sichtbares aufschreiben kann, und einer kleinen UV-Lampe, mit der man die Schrift sichtbar und lesbar machen kann. (Im Spielwarenladen für 3,50 Euro ein bisschen Fluoreszenz für die Ausstellung und Vorführung eingekauft!)

In welchem Glas ist das Gardinenwaschmittel? (Das Weiß ist ganz rechts am strahlendsten!)

Das Papier ist weiß, keine Frage! Aber unter UV-Licht rechts wird der Grad der Weißheit erhöht. Das weiße Papier wird strahlend, wird blendend weiß. Für die weiße Wäsche genügt das natürliche UV-Licht der Sonnenstrahlen, um sie weißer erscheinen zu lassen.

Ein Fossil im Stein, ein Ceratit im Muschelkalk, wurde mit Acryl und mit Leuchtfarbe bemalt, beides in einem Orangeton. Links wird das Fossil mit einer normalen Taschenlampe beleuchtet. Der Betrachter sieht die Reflexion des Taschenlampenlichts.- Rechts strahlt UV-Licht auf Stein und Ceratit. Der Betrachter sieht keine Lichtreflexion, sondern ein Licht, das aus der Leucht-farbe heraus abgestrahlt wird - das Fluoreszenzlicht. Die Wohnkammer-trennwände und der Muschelkalk sind mit Acryl bemalt. Acryl ragiert nicht auf das UV-Licht und bleibt dunkel, wodurch die Fossilform deutlicher zu sehen ist.

Grün und Orangerot sind Leuchtfarben, Blau nicht (Fehleinkauf). Aus der Tube mit Sonnencreme ist auf jedem Farbklecks ein Streifen mit Sonnencreme. Werden die Farbkleckse mit UV-Licht bestrahlt, leuchten Grün und Orangerot um den Streifen Sonnencreme hell auf. Das UV-Licht durchdringt den Streifen selber nicht. Die Sonnencreme schützt tatsächlich, im Freibad natürlich gegen das unsichtbare UV-Licht der Sonne, das den Sonnenbrand verursacht! Kein Sonnenbrand bei dieser Creme.

Ein Ei mit einer braunen Schale: Fluoresziert es in einem Blauton oder in einem Rotton? Rot ist die Lösung! - Ein Ei mit einer weißen Schale fluoresziert nicht.

(Wird noch erweitert!)

Weitere Informationen unter

Fluoreszenz I

Fluoreszenz III