Schiller-Gymnasium, Klasse 5b, 2. Projekttag
Ein stärkerer Kontrast zum ersten Projekttag nicht vorstellbar. Statt drinnen im Raum, jetzt draußen im Wald, statt Untergeschoss, jetzt Unterholz, nicht nur ein Gestein, jetzt viele Mineralien, kein Sitzen auf Stühlen, sondern Bewegen auf Beinen, und das Schreiben durch Wühlen ersetzt.
Klebstoff und Schreibzeug unwichtig, wichtig sind Handschuhe. Kein Gucken in Vitrinen oder auf Bodenplatten, sondern ein Suchen in und um Pingen. Gestern ein Hammerjäger, heute ein Lehrer mit Hammer, ein Wunsch-Erfüller für Steine-Herbeischlepper: "Könnten Sie mal bitte auf diesen Stein draufhauen? Danke!"
Treffpunkt Grillplatz Neuenbürg-Waldrennach. Beginn 9 Uhr. Alle pünktlich. Dank an die Eltern als Chauffeur, als Begleitperson. Wanderung zum Mineraliensuchplatz. Aprilgrüner, vogeldurchzwitscherter Wald, blauhimmelig hinterlegte Baumwipfel, sonnendurchfluteter, warmlüftiger Wanderweg, steigungslos und mückenlos und daher mühelos. Kurzum, Wald, Weg und Wetter eigentlich besser als optimal. Auch die wandernde und später suchende Klasse!
Am Ziel. Am Suchplatz. Bei den Pingen. Erzlöcher der Vergangenheit. Ein paar Beispielsteine mitgebracht, ausgebreitet, beschriftet. Zur Orientierung. Als Motivation. Das kann man hier finden. Los!
Die Mädchen und die Jungen im Unterholz! Suchen, entdecken, finden, schleppen, stolz sein, durchstöbern, rumstromern, sich freuen, vergleichen, anhäufen, auch vespern. Häufigste Frage:"Ist das was wert?" Nach zwei Stunden allgemeine Zufriedenheit. Aufbruch zum Rückmarsch. Nur ein Mädchen verletzt. Nur ein Pflaster nötig.
12 Uhr. Am Grillplatz zurück. Eltern warten mit dem Auto, Fahrt nach Hause. Ein Teil der Klasse mit Lehrkraft gegen 13 Uhr zum Linienbus. Fahrt zur Schule, von Waldrennach zurück nach Büchenbronn.
Bewegende, hoch emotionale Schlussfragen nach zwei Projekttagen:
Wird da etwas in Erinnerung bleiben? Hat sich da eine Vokabel fürs weitere Leben und für alle Zeiten eingeprägt? Wie groß ist die Zeitspanne zwischen Mineralienfund in der Pinge und der endgültigen Entsorgung im hauseigenen Mülleimer? Und hat jemand die 30 Fragen durchgestanden und das Maximum von 64 Punkten erreicht?