Pforzheimer Museumsnacht, Samstag, 15.10.2016, 17-23 Uhr
Wir schauen sehr zufrieden auf die Museumsnacht zurück. Zwischen 17 und 23 Uhr konnten wir immerhin 197 Besucher und Besucherinnen begrüßen. Es waren viele Kinder dabei, die gerne unsere angebotenen Spiele mitmachten. Die drei Vorträge über den Achat fanden jedesmal ein gutes Publikum. Bei vielen kleinen Führungen, mit den Spielen und Vorträgen und beim schlussendlichen Aufräumen waren acht Vereinsmitglieder im steten Einsatz.
Besonders dankbar sind wir Frau Weber von den Schmuckwelten, die über sechs Stunden lang am Museumseingang die Gäste begrüßte und verabschiedete, auch zählte, später dann nach 23 Uhr noch geduldig wartete, bis die Security sie endgültig erlöste. Und das alles mit unerschöpflich gelassener Freundlicheit an einem Samstagabend!
Die drei Vorträge hatten zum Thema "Wie ein Achat entsteht". Nach dem 20-minütigen Vortrag wurde das Ganze zusammengefasst und wiederholt. Das geschah mit Reimen unterlegt und mit ein bisschen Humor gewürzt:
Wie sich die Entstehung eines Achats aus einer Erbsensuppe entwicklen kann
Eine Erbsensuppe kocht. Es blubbern zäh die Blasen. Ein Lavastrom ist gleichermaßen eine Flüssigkeit mit Gasen. Und mit großer Sicherheit blubbern darin Blasen.
Früher oder später wird der Lavastrom erkalten. Er wird hart. Ein Blasenhohlraum bleibt erhalten, wenn die Lava rasch erstarrt. Der Blasenraum hat Kugelform, in der Größe winzig klein bis zu enorm. Auf den letzten zähen Metern zieht das vulkanische Gemenge die kugelige Blasenform oft mandelförmig in die Länge.
Der Lavastrom wird
zum vulkanischen Gestein.
Was vorher zäh und flüssig,
ist jetzt fest und rissig,
manches löchrig, andres brüchig.
Die Gase in der Blase können
über feinste Risse leicht entweichen.
Aber Wässriges kann auf diese Weise
umgekehrt den Blasenraum erreichen.
Kieselsäure beispielsweise.
Obwohl das Wasser in den Rissen
unbewegt, ganz stille steht,
sagen Forscher, die das wissen:
Bewegung gehe schon
und zwar durch Diffusion.
Der Lavastrom erkaltet weiter.
Das Lavawasser wird jetzt kühl
und hat dabei so ein Gefühl,
dass seine Lösungskraft erschlafft
und sagt zum Kieselsäure-Molekül:
Verlass die Lösung. Ich bitte dich!
Jetzt, sofort, ja, gleich,
nicht in einem Weilchen.
Und tatsächlich bilden sich
aus der Kieselsäure
kleine Kieselsäureteilchen.
Sie sind fest und rund und weich.
Die festen, runden, weichen Teilchen
finden daran ihr Gefallen,
mit andern Kieselsäureteilchen
gemeinsam rhythmisch
aus der Lösung rauszufallen,
um danach mit allen Kräften
sich am Blasenhohlraum anzuheften.
Noch ein Weilchen sind die Teilchen rund und fest und weich, weil sie Wasser an sich binden. Doch wenn die Wasserteile durch Verdunstung schwinden denken alle Kieselsäureteilchen: Bald ist das Wasser alle. Es gibt kaum noch Reste. Wir bilden Kristalle. Das ist wohl das Beste! Das feste, runde Weiche wird nun hart. Es kristallisiert, wobei es zum mikro- kristallinen Quarz mutiert. Sie wissen schon, den nennt man Chalcedon. Im heißen Lavawasser ist nicht nur Quarz gelöst. Es gibt so manche Mineralsubstanz, die sorglos in der Lösung döst und erst erwacht, wenn H zwei O die Fliege macht. Sie kristallisiert und färbt den Quarz, was ihn farblich doch verändert. Der Blasenhohlraum wandelt sich und ist nun bunt gebändert. Und schließlich ausgefüllt. Völlig ausgefüllt macht dieser Wandel aus dem Hohlraum eine Mandel.
Nicht selten bleibt so ungefähr
in der Mitte etwas leer.
Und genau in diesem Falle,
können sie entstehen,
nämlich größere Kristalle,
mit dem Auge gut zu sehen.
Ihr Anblick ein Genuss.
Doch das Wachstum geht nicht ohne
steten Mineralienfluss.
Das geht langsam. Es braucht Muße.
Das Ganze nennen wir dann Druse.