Sonderausstellung 2011 "Steinreicher Buckenberg"

Im Bereich der Römerstraße, zwischen Klinikum und dem Wohngebiet Haidach, ist der Buckenberg wohl das geologisch interessanteste Gebiet der Stadt Pforzheim. Straßengräben, Hohlwegböschungen, der Hangwald und die Ackerraine bieten Einblicke in eine Vielzahl an Gesteinen und Mineralien, die ein Trockengebiet der Buntsandsteinzeit, das Muschelkalkmeer, die Ur-Enz und schließlich noch der Mensch im Laufe der Zeit zurückgelassen haben.

Römerstraße zum Buckenberg hoch

Im Folgenden ein paar Beispiele, was bei der Sonderausstellung zum steinreichen Buckenberg gezeigt wurde:

Wer die Römerstraße vom Klinikum aus hochgeht, durchwandert die Gesteinsschichten von rechts nach links. Im weichen Rötmergel wird die Römerstraße zum ausgewaschenen Hohlweg. Wegen einer Störzone folgt auf die Liegenden Dolomite wieder Buntsandstein!
Die Römerstraße zeigt die Buntsandstein-Muschelkalk-Grenze sehr deutlich. Nahe der Grenze ist der Buntsandstein ein schiefriger, glimmerreicher Plattensandstein, manchmal voller Calcitdrusen.
Der unterste Muschelkalk hat an der Römerstraße weder Kalk noch Muscheln. Die Ackersteine sind Dolomitsteine. Viele verblüffend vielseitig verstreut: links stumpf und eisenhaltig, rechts sandig, leicht gebändert.
Weitere Dolomitsteine im Unteren Muschelkalk der Römerstraße: links eine Seelilienbreccie, rechts eine Schlammbreccie.
Variantenreicher Dolomitstein, wo Freude aufkommt: links mit grünem Malachit, blauem Azurit, rostigem Limonit, weißem Calcit und schwarzen Manganoxidflecken; rechts mit Calcitdruse und blauem Azuritfleck (Kupferverbindung).
Mangandendriten. Im Bereich des Römerstraßen-Hohlwegs beginnt der Muschelkalk mit einem schiefrigen gelblichen Tonmergelstein, der in Bändern, Flecken oder Dendriten schwarzes Manganoxid enthält.
Mangandendriten, die bei uns im Museum ausgestellt sind.
Ackersteine an der Römerstraße, die der Mensch herbeigeschafft hat: schwarzglänzende Hochofenschlacke, heller Beton, roter Backsteinziegel, weiße Kiesel = Gemeine Milchquarze.

Ein besonderer Reiz der Ausstellung lag im Wechselspiel zwischen den wertvollen Mineralien und Exponaten unseres Museums aus fernen Gegenden und den gleichen, aber wertlosen Mineralien und Steinen vom heimischen Acker. Das Gleiche, einmal schön und unerreichbar für den Normalbürger, und einmal bescheiden, aber bei einem Spaziergang über den Buckenberg entdeckbar!

Hornstein. Ein geschliffener Ackerstein von der Römerstraße. Auf den Äckern liegen reichlich Gerölle der Ur-Enz, meistens Buntsandstein-Gerölle, aber gar nicht so selten auch Hornsteine (Chalcedon) aus dem Mittleren Muschelkalk.