Laurion 1 - Das Lesen der Reime lohnt sich schon!
Eine Annäherung an das weltberühmte Bergbaugebiet einst bei uns im Museum und in Griechenland unter dem Aspekt von zehn Konjunktiven.....
1. Wenn man die Hafnerwiese in Pforzheim mit Laurion in Griechenland vergliche....
Es gibt in unserer Stadt,
in Pforzheim, eine Hafnerwiese,
wo sich in den Ackersteinen
Interessantes finden ließe,
falls man einen Hammer hat.
Die Wiesenäcker sind
im unteren Bereich
an Kupferverbindungen
durchaus reich.
Wenn man auf die Steine schlüge,
gäb es Azurit und Malachit
in Spuren zur Genüge.
Wenn ein Laie das entdeckt,
dann fühlt er sich als wie ein König.
Doch was immer da im Steine steckt,
fürs Museum ist´s zu wenig.
Einfach nicht spektakulär.
Ein Museum braucht da mehr!
Und damit sind wir schon
beim weltberühmten Laurion.
Laurion in Griechenland,
in der Mineralienwelt bekannt,
ein Begriff in Sammlerkreisen.
Wir waren gut bestückt,
das will was heißen.
Wir hatten zwei Vitrinen voll,
die das Sammlerherz entzückt.
Hafnerwiese - nicht so toll!
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2. Wenn es für den Kundigen das Museum noch gäbe...
Weil das einfach mal so ist,
hatte man als Spezialist,
als Fachmann oder Sammlerin,
gelegentlich so zwischendrin
beim Begehen unserer Räume,
kleine Wünsche, große Träume:
"Ach, hätt ich das,
das wäre was!
Ach, wäre das mein Eigen,
was die Vitrinen mir hier zeigen!"
Sie gingen einst auf diesem Gang
vermutlich interessiert entlang.
Im Hintergrunde winkten Ihnen
zwei ganz besondere Vitrinen.
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3. Wenn man einen Blick auf die Karte würfe...
Nicht mittendrin,
eher doch am Rand,
liegt Laurion
in Griechenland.
Beschriftet und bepfeilt
ist dieser Ort,
und farblich ganz in Blau,
geschrieben steht nun dieses Wort
mit w und u
und manchmal auch mit vau.
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4. Wenn Laurion keine Buntmetalle hätte...
Weil die Menschheit schon
seit langem Buntmetalle liebt,
liebt sie gleichermaßen Laurion,
weil es die dort gibt.
Natürlich liefern diese Lagerstätten
auch schöne Stufen,
die echte Sammler gerne hätten.
Davon träumen alle: ein Besuch in Laurion.
Und so mancher war da schon,
in den Höhlen, Gruben, Bergwerksminen,
und stellte schöne Stufen
bei uns in die Vitrinen.
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5. Wenn wir mal zwei Mineralien aus Laurion in ein paar Reime zwängen...
Das erste sei: LINARIT
Nur ein Blick, man sieht´s genau,
das Mineral, der Linarit,
ist wegen seiner Farbe Blau
verwechselbar mit Azurit.
Der Name wurde nach Linares,
einer Stadt im Süden Spaniens,
ausgesucht, ja, genau so war es.
Linarit besteht aus dreierlei:
in erster Linie ein Sulfat
mit Kupfer, außerdem auch Blei.
Zweiwertige Metalle,
darin sind sie gleich,
und in jedem Falle
als Metalle
ziemlich weich,
in der Natur und der Struktur.
Außerdem hat Linarit
auch noch Wasser im Kristalle.
Von Härte also keine Spur.
Nach Mohs und seiner Skala nur
etwas zwischen zwei und drei.
Ja, so ist das halt beim Linarit,
zu viel Kupfer, zu viel Blei.
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Das zweite sei: LAVENDULAN
Denkt man a(h)n Lavendulan,
zeigt sich dieses Mineral so manches Mal
als Aggregat nur krustig-fad, mit radialen, freilich doch sehr kurzen Strahlen.
Oder auch mit kleinen netten,
sagen wir, Rosetten,
eben rund. Im Hintergrund
blauviolettes Lavendelblau,
vorne, und das sieht man ganz genau,
türkisfarben, grünlich blau.
Die Kristalle millimeter groß,
2,5 auf der Härte-Skala von Herrn Mohs.
In der Chemie ein Arsenat,
mit Natrium, Kupfer, Calcium
und da und dort ein Chlor-Ion:
Lavendulan aus Laurion.
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6. Wenn man mal an alte Zeiten dächte...
Die Lagerstätten waren
schon vor Tausenden von Jahren
heiß begehrt
und haben einst,
wie die Geschichte lehrt,
den Reichtum in Athen vermehrt,
durch Silber anfangs und auch Blei,
Eisenerze mit dabei
und in jedem Falle,
insgesamt die Buntmetalle.
Imenser Reichtum ließ Athener
Bergwerksbosse ruhig schlafen,
denn vor Ort die Schwierigkeiten
erledigten die vielen Sklaven,
zu tausenden in antiken Zeiten.
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7. Wenn man mal die Buntmetalle nennte...
Zu den Buntmetallen zählt
Kupfer, Nickel und auch Blei,
während Eisen fehlt.
Aber Zinn und Zink sind mit dabei,
ebenso Cobalt und das Cadmium.
Ein Nein für Aluminium.
Gold und Silber lassen wir in Ruh!
Zu edel! Sie gehören nicht dazu.
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EIN KURZER TRIP ZUM ADAMIN
Adamin ist ein selten vorkommendes Mineral.
Adamin ist ein Zinkarsenat mit Hydroxid-Ionen.
Adamin hat die chemische Formel Zn2(AsO4)(OH).
Adamit passt zu Laurion, weil es dort Zink und Kupfer gibt.
Adamin bildet sich, wenn heiße arsenreiche Lösungen in Kupfer-Zink-Lagerstätten aufsteigen und mit Kupfer und Zink reagieren.
Adamin ist ein Zinkarsenat. Das Zink kann teilweise durch andere Metalle ersetzt sein.
Adamin gibt es deshalb zinkhaltig, aluminiumhaltig, kupferhaltig, cobalthaltig, manganhaltig und nickelhaltig.
Adamin, bei dem das ganze Zink durch Kupfer ersetzt ist, wird zum Olivenit. Olivenit hat seinen Namen von der olivgrünen Färbung.
Olivenit ist ein Kupferarsenat mit Hydroxid-Ionen.
Olivenit hat die chemische Formel Cu2(AsO4)(OH).
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8. Wenn man das Eindringen von hydrothermalen Lösungen in Kupfer-Zink-Lagerstätten und die chemische Reaktion als Liebelei sähe...
Vor allem finden Säuren ihr Gefallen
an den farbenfrohen Buntmetallen.
Diese sind nicht abgeneigt.
Entgegenkommen wird gezeigt,
und ganz so nebenbei
gibt´s ne kleine Liebelei.
Eine Liebelei, wie wunderbar!
Doch sie hat Folgen, das ist klar.
Das Säureherz ist leicht beschwingt,
wenn es Buntmetalle findet,
sich freilich farblich chancenlos verbindet,
weil die Eigenfarbe schwindet.
Allerhand!
Denn genbedingt bleibt das Bunte dominant.
Das Ergebnis dieser Liäson:
das bunte Zeugs aus Laurion.
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9. Wenn man ein paar Stufen von den Vitrinen auf die Homepage beriefe...
Farbenprächig sind die Stufen
aus Laurion in Griechenland.
Ein paar sind hier ins Internet berufen,
aus den Vitrinen, einst hinten in der Wand.
Die Mineralienfarben variieren.
Grüne Stufen gibt´s recht viel,
doch die blauen dominieren.
Gelbe Töne gibt es wenig.
Rotes ist noch viel geringer.
Der Farbton Blau ist hier der König,
denn oft hat Kupfer seine Finger
mit im Spiel. Ja, so ist es, ganz genau!
Kupfer macht die Stufen blau.
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10. Wenn das Weltberühmte neben dem Lokalen vergleichend stünde...
Serpierit aus Laurion - klingt fern und fremd,
wenn man diesen Namen nennt.
Gips aus Laurion - klingt eher doch vertraut,
weil man diesen Namen kennt.
Zwar stammt ein jedes Mineral
aus Laurion als Original,
mit angestammten Platz in den Vitrinen.
Doch andererseits gilt allemal,
so manches findet sich lokal,
bei uns hier um die Ecke,
sag ich Ihnen.
Dies und das liefert uns
der Schwarzwald schon.
Deshalb hier noch Wohlvertrautes,
allerdings aus Laurion:
Gipskristalle, Schwerspat, Fluorit,
Kupfermineralien und Calcit
aus Schwarzwald, Gäu und Neckarland
oder Laurion in Griechenland...
Man sollte beides nicht bewerten,
aber doch vergeichen.
Das könnte dann was Gutes werden,
bei schöne Stufen ohnegleichen.
Die letzten vier sind Chalkanthit.
Die nehmen wir zum Schluss noch mit.
Weil auch hier ganz ungeniert
das Kupferblau so dominiert.
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