Grube Käfersteige, Würmtal

 

Im Internet gibt es Hunderte von Hinweisen auf die Grube Käfersteige im Würmtal. Das Bergwerk liegt noch im Stadtgebiet von Pforzheim, freilich unzugänglich zugemauert. Nicht wenige Geologen

Eine Fluorit-Stufe mit Fluorit-Würfeln im Museum, kombiniert mit einem moosbewachsenen Brocken aus Flussspaterz an der Käfersteige. Die Nase ist eine zufällige Quarzbildung, die Zunge ein Bunt-sandsteinchen, die Brille echt.

vermuten im Bereich der Käfersteige die größte Flussspat-Lagerstätte Europas. Mit dem Flussspat ist der Schwerspat vergesellschaftet. Beide sind wichtige Industrieminerale. 60 Jahre lang wurde abgebaut. Dabei kamen auch wunderschöne Mineralstufen ans Licht und ins Museum. Einerseits lässt sich die Käfersteige vor Ort mit einer Wanderung erleben. Andererseits ist die Käfersteige aber auch im Museum ein Erlebnis, genauer, sie war ein Erlebnis. Im Folgenden ein Wechselspiel mit Bildern von Exponaten aus der Grube, einst im Museum, und Bildern von der Käfersteige, draußen vor Ort.

Eine der beiden Käfersteig(e)-Vitrinen mit ver-größerten Hinweis-Schildchen

Käfersteige-Vitrine: links Teil einer Fluorit-Stufe, rechts ein Fluorit-Einzelkristall (schwebende Bildung)

E und U gehören zum ehemaligen Bergwerk. Im Bereich des dunklen Grüns gibt es nur den Plat-tensandstein des Oberen Buntsandsteins. Im Bereich des hellen Grüns findet man am Wegrand und im Bach eine bunte Mischung aus Mineralien und Gesteinen, die in den Mittleren Buntsandstein gehören.

Links eine Stufe mit hellen Fluorit-Würfeln und dunkelbraunem Limonit; rechts Chalkanthit, ein wasserhaliges Kupfersulfat (Neubildung).

Im Halbdunkel des Waldes, in der Nähe des Drehklingenbachs, liegen moosbewachsene Brocken aus Flussspaterz.

Der Flussspat ist mit Würfeln (rechte Winkel) auf einer löchrigen Quarzmasse aufgewachsen.

Ein moosbewachsener, verquarzter Flussspat-brocken - Flussspaterz - im Wald der Käfersteige; bläulicher Flussspat hinter der Brille; in der Quarzmasse rechts weisen die rechten Winkel auf ausgewitterte Kristalle hin.

Kupferkies und Fluorit-Würfel, einst im Museum

Im Laub versteckt beim Drehklingenbach bläu-liches Flussspaterz. In Rissen und Löchern hat der Fluorit auskristallisiert. Das Mikroskop macht die winzigen Würfel rechts sichtbar.

Im Museum: Stufe mit würfelförmigen Fluorit-Kristallen und Limonit, einem braunen Überzug

Stark verquarzter Flussspat - Flussspaterz - am Rande des Alten Würmer Wegs, im Sommer meist unter Gras versteckt.

Würfel, Würfel, Würfel, rechts zwei Fluorit-Würfel vergrößert!

Tiefenbronner Straße, kurvenreich und geschwin-digkeitsbegrenzt, am oberen Ende der Käfersteige mit Käfersteig-Hütte.

Im Museum: Eine Fluorit-Stufe ist vergrößert dargestellt. Die Würfel zeigen Ätzspuren.

Finsterer Weg und Käfersteig-Weg unmittelbar hinter der Käfersteig-Hütte. Der Käfersteig-Weg führt aus dem Drehklingenbach hoch.

Museum: blättriger heller Baryt, braun eingefärbt durch Limonit, würfelförmiger Fluorit

Der Finstere Weg führt an einem auffälligen Geländeknick entlang, den der Drehklingenbach und die Würmtalstörung/ Würmtalverwerfung verursachten. Die Erosion durch den Drehklingen-bach geht weiter.

In der Käfersteig-Vitrine: helle Quarzstufe mit dunklem Siderit

Rund um die Käfersteige: Der Wald wächst auf Plattensandstein des Oberen Buntsandsteins. Mit dem platten Sandstein kann man Türme bauen. Ein Baum kann als Flachwurzler nicht auf den Plattensandstein bauen, denn er ist zu weich, zu flach, zu zerbrechlich. Der Sandstein ist tonig gebunden und enthält zu viel spaltenden Glimmer.

Fluoritstufe, auf der blättriger Baryt klebt, der durch Limonit baun verfärbt ist.

Links: Die Tiefenbronner Straße führt zur Käfer-steige hoch; im Vordergrund die Abzweigung nach Würm hinunter; der Drehklingenbach (D) entwässert hinunter zur Würm. Rechts: Unten im Würmtal liegt die zugemauerte LKW-Zufahrt in die Grube Käfersteige.

Zwei Stufen, links weißer Baryt und gelblicher Fluorit, rechts aufgewachsene dunkle Emplektit-Nadeln

Ein altes Firmenschild vor Ort

Auf der Zahnpastatube: Wofür man das Industriemineral Flussspat gebrauchen kann.

Auf dem Bremsklotz: Wofür man das Industrie-mineral Schwerspat (Baryt) gebrauchen kann.

Fluorit-Stufe mit Ausschnittsvergrößerung

Geröll im Drehklingenbach der Käfersteige: Was aussieht wie die anderen Buntsandsteingerölle, wird zum verquarzten Flussspatbrocken, wenn man mit dem Hammer draufschlägt. Das Fluss-spaterz zeigt sich hellgrau bis weiß mit blauen Tönen. Die zerschlagenen Buntsandsteingerölle bleiben eher dunkel mit meist rotbraunen Tönen.

Teile von Stufen: links würfelförmiger Fluorit, in der Mitte nadeliger Emplektit, rechts blättriger Baryt.

Im Winter ist das Entlüfungsrohr der Grube Käfer-steige gut zu sehen, im Sommer eher zugewu-chert. Die Hand drübergehalten - man spürt den Luftzug aus dem Bergwerk. Bei Minustempera-turen setzt sich die Feuchtigkeit der ausströmen-den Bergwerksluft an Ästen darüber ab, und es bilden sich Eiskristalle, wie hier rechts.

Grünlich graue Fluorit-Würfel in der Vitrine

Ähnliche Bilder bis hinunter zur Mündung in die Würm: Im Drehklingenbach und am Bachrand liegen düstere Gerölle des Buntsandsteins. Ab und zu helles Flussspaterz-Geröll und die rötlichen oder  rot-weißen oder fleischfarbenen Steine aus dem Karneol-Dolomit-Horizont des obersten Mittleren Buntsandsteins: Karneol; als Mineral ein opaker Jaspis. Wegen seiner hohen Mohshärte ist er als Bachgeröll eher eckig als gerundet.

Emplektit-Nadeln sind sehr klein und sehr dünn und im Foto rechts nur zu erahnen!

Der Schnepfenweg quert den Drehklingenbach, links im Vorfrühling, rechts im Sommer. Im Winter vereist der Drehklingenbach bei geringer Wasserführung schnell, Bild in der Mitte. Wenn nicht Winter, dann Vorsicht: gefährliche Tiere!! Die Zecken!!

Käfersteige in der Vitrine: zwei Stufen mit Fluorit, Baryt, Emplektit und Limonit

Flussspaterz vor Ort: Grauweiße, verquarzte Steine voller Löcher sind im Bereich des Drehklingenbachs häufig zu finden. Oft haben sie rechtwinklige Hohlformen, wo vermutlich weichere Fluorit-Kristalle (Mohs-härte 4) aus dem härteren Quarz (Mohshärte 7) herauswitterten oder herausgelöst wurden.

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Käfersteige: Ende der Vorstellung, aber der Beginn eines Spiels!

 

Wenn Sie noch nicht genug gesehen haben, wäre jetzt ein spielerischer Fortgang denkbar:

Schwarz unterlegt sehen Sie von den Käfersteig-Bildern 14 Ausschnitte. Nun die Aufgabe: Schreiben Sie auf einen Zettel die Zahlen 1 bis 14. Dann suchen Sie scrollend das passende Bild und schreiben den ersten Buchstaben des Bildtextes zur entsprechenden Zahl.

Beispiele: Zu "Flussspat" gehört der Buchstabe W, weil der Text mit Würfel, Würfel, Würfel.... beginnt. Zu 11 "Schwerspat" gehört Z, weil der Text mit Zwei Stufen... beginnt. Hier nun die Orientierungshilfe:

 

Obere Reihe:     1 Flussspat, 2 "e", 3 "erste", 4 Laub, 5 Moos,

Mittlere Reihe:   6 Bogen, 7 Pfeil, 8 Handschuh, 9 Würfel, 10 Geröll,

Untere Reihe:   11 Schwerspat, 12 Dach, 13 "upf", 14 Zweig.

 

Die Zahlenfolge 13+10+3+6+14+8+12+5+4+9+2 = das Lösungswort!

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Schlussbild als Erinnerungsbild

In zwei Vitrinen wurden nur Käfersteige-Exponate gezeigt. Jetzt sind sie ausgeräumt. Das Museum ist zu und zu einem geschichtlichen Ort geworden.